Architektur präsentieren: Inhalt & Design deiner Architekturplakate | © Anett Ring, Architektur-studieren.info

Architektur präsentieren: Inhalt & Design deiner Architekturplakate

Deine Arbeit kann noch so gut sein: Wenn du dein Architektur-Projekt nicht verständlich erklären kannst, wird es deine Professor*innen nicht überzeugen.

Du musst also – wie bei einem Verkaufsgespräch vor echten Bauherr*innen – dein Konzept, deine Ideen und dein Design klar und deutlich kommunizieren können.

Hierfür setzt du alles ein, um die Vorstellungskraft deiner Zuhörer*innen zu unterstützen und deine Ideen visuell zu untermauern:

  • mündlichen Erläuterungen,
  • Zeichnungen,
  • Visualisierungen unterschiedlicher Art
  • und Modelle.

Was unterscheidet gute von sehr guten Architektur-Plakaten?

Gute Architekturplakate sind inhaltlich vollständig und übersichtlich gestaltet.

Sehr gute Präsentationsplakate sind natürlich auch inhaltlich vollständig und übersichtlich gestaltet. Aber: Sie sind auch auf dein Architektur-Konzept ausgerichtet und unterstützen es inhaltlich und visuell.

Falls du z.B. ungeübt, unerfahren oder einfach kein Grafikdesign-Talent bist, solltest du mindestens gute Architekturplakate erstellen. Mit etwas Vorbereitung und einigen Überlegungen kannst du aber auch den Schritt weiter gehen und sehr gute Plakate erstellen.

In diesem Beitrag gebe ich dir hilfreiche Tipps für die inhaltliche und grafische Gestaltung deiner Architekturplakate. Er ist der zweite Teil meines 3-teiligen Leitfaden „Architektur präsentieren“. Damit unterstütze ich dich auf dem Weg zu deiner individuellen und überzeugenden Präsentation deiner Architektur-Projekte. 

Wir gehen alle Schritte, von der Konzeption, über die Gestaltung und bis zur mündlichen Präsentation Schritt für Schritt durch.

Ideen und Inhalte auf deinem Architekturplakat

1. Architektur präsentieren: Deinen Vortrag vorbereiten

Falls du es noch nicht getan hast, solltest du zunächst die Erklärungen zu deinem Projekt vorbereiten. Also dein Konzept in deinem mündlichen Vortrag überzeugend zusammenfassen.

Wie du das am besten machst, erkläre ich dir in meinem Blogbeitrag 10 Tipps für eine überzeugende (Architektur-)Präsentation.

Während du deinen Vortrag ausarbeitest, fokussierst du dich auf dein Konzept und deine Ideen zu Gestaltung deines Projektes. 

Deren Vermittlung steht im Vordergrund deiner gesamten mündlichen und visuellen Präsentation und sollten eine Einheit bilden.

2. Sinnvolle Inhalte und effizientes Design

Deine Präsentationslayouts müssen effizient sein. 

Eventuell ist in deiner Aufgabenbeschreibung vorgegeben, welche Darstellungsarten und Zeichnungen du präsentieren musst. Kram sie also noch einmal heraus und checke, ob du die richtigen Zeichnungen im passenden Maßstab vorbereitet hast.

Wähle zusätzlich (oder falls keine Vorgaben gemacht werden) Texte, Zeichnungen und Visualisierungen für deine Layouts aus, die dein Konzept und deine Designidee klar kommunizieren. 

Statt also zig verschiedene Visualisierungen anzufertigen, konzentriere dich nur auf eine kleine Auswahl, die dein Konzept und deine Idee anschaulich vermitteln können.


Spare Zeit, die du sicher nicht hast

Du sparst enorm Zeit, wenn du die Inhalte deiner Layouts möglichst früh festlegst und nur Zeichnungen und Visualisierungen erstellst, die du auch zeigen wirst.

Achte darauf, dass du keine doppelten Inhalte erstellst.


Pflichtangaben nicht vergessen

Vergiss nicht, auf deinen Plakaten einige Pflichtangaben zu platzieren. Je nach Zweck des Architekturplakats sind das z.B.: dein Name, dein Studiengang, deine Matrikelnummer bzw. die von dir festgelegte Wettbewerbsnummer, der Titel deines Projektes bzw. der Projektaufgabe.

3. Inhalte festlegen: Betrachte dein Projekt zum ersten Mal

Falls du Probleme dabei hast, Prioritäten zu setzen und Texte, Zeichnungen und Visualisierungen auszuwählen, versuch dein Projekt mit den Augen deiner Zuschauer*innen zu sehen: 

  • Welche Fragen könnten Personen haben, die dein Projekt nicht kennen und wie könntest du sie (visuell) beantworten?
  • Womit können diese Personen die Schwerpunkte deines Architektur-Projektes verstehen?
  • Welche wichtigen oder besonderen Details hast du in deinem Projekt erarbeitet?
  • Welche Materialien verwendest du? Welche Stimmung willst du für die Nutzer*innen der Räume oder des Gebäudes erzeugen?
  • Hast du dich beim Entwurf an konkreten Personas orientiert? Möchtest du sie auf deinen Plakaten vorstellen?
  • Wie sieht die Konstruktion aus? Gibt es Besonderheiten?
  • Welche Geschichte willst du rund um deinen Entwurf erzählen? Welche Stimmung sollen deine Plakate transportieren?
  • Welche Inhalte und Ideen zeigen deine anderen Präsentationsmittel (z.B. dein Modell)?
  • Welche Entwicklungen oder welche Zusammenhänge möchtest du dokumentieren?

4. Texte verfassen

Sobald du alle Abbildungen festgelegt hast, machst du dich an die Ausarbeitung der ergänzenden Beschreibungen.

Deine Texte sollten deine Darstellungen unterstützen und „Klartext reden“, also konkret sein und nicht zu sehr abschweifen. Vermeide Phrasen und formuliere präzise. Kein Geschwafel! 😘

Textlänge: So lang wie nötig und so knapp wie möglich.

5. Konzept für deine Präsentationsplakate

Bevor du dich an die konkrete Gestaltung deines Layouts machst, schnapp dir Stift & Papier und erstelle ein paar Skizzen von deinen Plakat-Ideen.

 

Dein Plakatkonzept

Überleg dir grob, welche Inhalte du wo auf deinen Plakaten platzieren und wie du diese ausgestalten möchtest.

  • Welche „Stationen“ gibt es innerhalb deines Vortrags? Ist eine bestimmte Reihenfolge für deine Erläuterungen wichtig?
  • Welche Reihenfolge ist optimal, um dein Konzept zu verstehen?
  • Sind wichtige Elemente betont? Funktioniert dein grafischer Fokus auf wichtige Inhalte?

Am Ende dieses Prozesses solltest du außerdem passende Farben und Schriftarten festlegen.

 

Deine To-Do-Liste

Liste anschließend alle Elemente auf, die du für deine Präsentation noch benötigst. So entsteht automatisch eine To-Do-Liste, an der du dich bei der finalen Ausarbeitung deines Projektes orientieren kannst.

6. Passender Projektname

Sobald du alle Inhalte zusammengestellt hast, wählst du einen passenden Namen für dein Projekt aus und platzierst diesen als Titel auf deinen Architektur-Plakaten.

Der Name deines Projektes sollte kurz und prägnant sein und natürlich zu 100% zu deinem Projekt passen.

7. Bau ein Modell

Falls bei der Präsentation deines Projektes Fragen oder Verständnisprobleme aufkommen, die du nicht erwartet hast, kann ein Modell unglaublich hilfreich sein.

Am Modell kannst du Aspekte deines Designskonzeptes erläutern, für die du keine Visualisierungen angefertigt hast und die über Grundrisse, Ansichten und Schnitte nur schwer zu erfassen sind. 

Besonders Laien tun sich naturgemäß schwer, technische Zeichnungen oder Standpunkte von Visualisierungen zu verstehen. Auch für sie sind Modelle wesentlich einfacher zu erfassen.

Ein gutes Modell kann also Mängel in deiner Präsentation oder deinen Plakaten beseitigen.

8. Nutze nur Techniken, die du beherrschst

Ich musste in meinem Leben schon viele unfassbar langweilige, virtuelle Rundgänge durch eigentlich ganz okaye Bauten und richtig schlecht gemachte „fotorealistische“ Visualisierungen ansehen. Die Ersteller taten sich damit keinen Gefallen, da sich mein schlechter Eindruck ihrer Darstellung auf die Gesamtbewertung ihres Projekts niederschlug.

Nutze für deine Präsentation bitte nur Darstellungstechniken, die du auch beherrschst (und die zu deinem Projekt passen).

 

Du bist nicht gut im fotorealistischen Visualisieren?

Alle deine Kommiliton*innen erstellen wunderschöne, abstrakte oder fotorealistische Visualisierungen? Ja, so what? Du beherrschst die dafür notwendigen Techniken noch nicht. Ich bin mir aber sicher, dass du dafür eine oder mehrere andere Darstellungstechniken drauf hast.

Vergeude in der ohnehin schon stressigen Zeit vor deiner Präsentation nicht deine Energie und mach, was du (besser) kannst.

Falls du stattdessen supergut im Zeichnen bist, könntest du bspw. deine Perspektiven zeichnen, einscannen und sie ggf. digital nachbearbeiten, bevor du sie auf deinen Plakaten platzierst.

 

Alternativen zu fotorealistischen Architektur-Visualisierungen

Je nachdem, worin du gut bist, kannst du beispielsweise auch Folgendes erstellen:

  • vereinfachte und/oder abstraktere Visualisierungen,
  • Collagen in denen du Vor-Ort-Fotos mit Zeichnungen Zeichnung von dir kombinierst,
  • Zeichnungen einscannen und ggf. digital nachbearbeiten,
  • Fotografien von guten, ggf. detaillierten, Modellen aus der richtigen Perspektive.
 

Einige Beispiele für abstrakte Visualisierungen, Collagen und per Hand gezeichnete Visualisierungen und Kombinationen unterschiedlicher Techniken:

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Darstellungstechniken lernen?

JETZT ist nicht der richtige Zeitpunkt, um Darstellungstechniken zu lernen. Alles, was du jetzt noch nicht beherrschst, kannst du in den Semesterferien erlernen oder während des Semesters üben.

Das Design deiner Architekturplakate

Auch hier gilt: Konzentriere dich auf das, was du gut kannst. 

Wenn du im Grafikdesign nicht besonders gut bist und auch keine Zeit zum ausprobieren und üben hast, gestalte lieber ein weniger aufwändige und dafür inhaltlich passende, gut gegliederte und übersichtliche Plakate.

So oder so, lies im nächsten Beitrag meine Tipps zum Design deiner Architekturplakate

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