"Überlebenstipps" für dein erstes Semester im Architekturstudium | © Anett Ring, Architektur-studieren.info

„Überlebenstipps“ für dein erstes Semester im Architekturstudium

Die folgenden „Überlebenstipps“ werden dein erstes Semester im Architekturstudium entspannter und einfacher machen.

Denn das erste Semester im Architekturstudium wirkt auf viele beängstigend. Das ist nicht verwunderlich, denn du musst dich an eine vollkommen neue Umgebung, an andere Regeln und Menschen gewöhnen.
Wahrscheinlich studierst du zum ersten Mal in deinem Leben. Und bist als junge*r Erwachsene*r zum ersten Mal für deinen Alltag selbst verantwortlich.

Hinzu kommt, dass die Arbeitsprozesse in Projekten und die vielen verschiedenen Studieninhalte im Architekturstudium wahrscheinlich vollkommen neu für dich sind. 

All das erfordert eine neue Art des Denkens und Arbeitens sowie persönlichen Einsatz, Selbstmotivation und gute Selbstorganisation um erfolgreich zu sein.

1. Arbeite im Studio/Atelier

Wenn deine Hochschule dir Arbeitsplätze/Studios/Ateliers zur Verfügung stellt, solltest du sie nutzen.

Anfangs ist es etwas schwierig, weil du vielleicht niemanden kennst. Man lernt sich als „Leidensgenoss*innen“ im Studio aber superschnell kennen. (Auch wenn man introvertiert oder ’nen Drinnie ist. 😘)

In vielen Studios/Ateliers herrscht auch eine gute Arbeitsatmosphäre: Man unterstützt sich gegenseitig, steht sich mental bei, tauscht wichtige Infos aus und feiert gute Partys zusammen. So kann man gemeinsam schwierige, stressige Phasen überwinden.

 

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2. Nimm dir Zeit und lern deine Kommiliton*innen kennen

Du wirst die nächsten 3 bis 5 Jahre mit den meisten deiner Kommiliton*innen viel Zeit verbringen. Gute oder zumindest angenehme Beziehungen, machen dir dein Architekturstudium leichter.

Nutz zum Studienbeginn die Chance, dass niemand niemanden kennt und geh zu ein paar Ersti-Veranstaltungen.

Falls du introvertiert bist oder dich als Drinnie bezeichnest, ist das für dich vielleicht eine Herausforderung. Sei aber unbesorgt: ihr habt einige gemeinsames Themen, Fragen und gemeinsame Interessen (Architektur!), über die ihr leicht sprechen könnt und viele werden niemanden kennen und neu in der Stadt sein.

3. Komm aus der Architektur-Bubble raus

Ja, ich halte es für echt wichtig, dass man sich nicht nur in seiner Architektur-Bubble bewegt. Sonst redet man irgendwann nur noch über Architektur. Das schadet auch der eigenen Inspiration, Kreativität und Weitsicht auf die Welt „da draußen“.

Also halt den Kontakt zu all den Menschen, die du wertschätzt und liebst. Und/oder engagier dich zum Beispiel in der Hochschulpolitik, geh zum Hochschulsport, feier in Studierendenclubs, engagier dich in einer Kulturinitiative oder eben deinen Interessen entsprechend irgendwo anders.

Dein Engagement wird auch ein guter Ausgleich zu deinem Architekturstudium sein.

4. Übe/lerne wöchentlich und bilde Lerngruppen

Dass im Architekturstudium die Prüfungen erst zum Ende des Semesters stattfinden, verleitet viele dazu, während des Semesters wenig bis gar nichts für andere Studieninhalte als Entwerfen zu tun.

Das kann fatal sein, wenn du z.B. in Tragwerkslehre/Statik schon nach einer Vorlesung den Faden verloren hast und den Rest des Semesters nichts mehr verstehst. Denn auch in der Prüfungszeit wirst du noch mehr Stress haben. Dann wird deine Zeit nicht ausreichen alle Inhalte, die du nicht verstanden hast, nachzuarbeiten.

Du solltest also bereits ab Semesterbeginn wöchentlich feste Zeiträume einplanen, in denen du Vorlesungen nacharbeitest, Übungen erledigst und lernst.

Sobald du deine Kommiliton*innen besser kennengelernt hast, kannst du mit ihnen Lerngruppen bilden, in denen ihr euch gegenseitig unterstützt. Wichtig ist, dass eure Gruppe nicht zu groß ist (2 bis 3 Personen sind ideal) und ihr wirklich regelmäßig und konzentriert arbeitet.

In meinem Blogbeitrag Statik lernen: Prüfungsvorbereitung für Statik/Tragwerkslehre habe ich ausführlich beschrieben, wie ich (frühzeitig) an Prüfungen rangehe. Du kannst meine Tipps aber auf nahezu jedes beliebige Fach anwenden. 

Zudem solltest du dir schon einmal meine Tipps für besseres Zeitmanagement anschauen.

5. Hab dein Arbeitsmaterial zusammen

Im Architekturstudium kann eine gute Ausrüstung entscheidend für deinen Erfolg und deine Entspannung in stressigen Zeiten sein.

Beispielsweise benötigst du:

Nichts ist frustrierender, als Projekte wegen schlechtem Materials nicht anfangen oder beenden zu können!

Gutes Arbeitsmaterial verwendest du über dein gesamtes Architekturstudium und auch noch später im Berufsleben.

6. Pass gut auf dich auf

Dein Kalender ist voller Termine, du hast Stress im Architekturstudium und Zuhause warten noch etliche Aufgaben, die erledigt werden müssen. Um all das unter einen Hut zu bringen und nach unseren Maßstäben „perfekt“ zu erledigen, vergessen wir manchmal uns selber.

Dabei ist es enorm wichtig, auf dich selbst und deine Gesundheit zu achten, dir Auszeiten zu nehmen und für dich selbst gut zu sorgen.

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Ein paar Tipps hierzu:

  • Versuch möglichst viel Schlaf zu bekommen. Wenn du übermüdet bist, arbeitest du nicht mehr effektiv und machst vermehrt Fehler. Beim Modellbau kann das zu schweren Verletzungen führen.
  • Bau Bewegung an der frischen Luft in deinen Alltag ein. Entweder durch Sport oder indem du einen Teil deines Weges zur Hochschule zu Fuß oder per Rad zurück legst.
  • Komm aus deinem Architektur-Tunnel und gönn dir.
    Geh deinem Hobby nach, schau ’ne Serie bei Netflix oder triff dich mit Familie und Freunden. Mach, was dir gut tut und nichts mit Architektur oder deinem Studium zu tun hat.
  • Falls du meinst hierfür keine Zeit zu haben, solltest du unbedingt an deinen Prioritäten arbeiten und dein Zeitmanagement verbessern.

7. Lies! Bücher!

Ich weiß, dass unsere Generation(en) als lesefaul gilt und viele Fachtexte nicht mehr verstehen. Die meisten sind überfordert und schalten nach ein paar Zeilen bereits ab.

Das musst du überwinden!

Du studierst Architektur, um Fachwissen zu erlangen. Das findest du weder in Instastorys, auf TikTok, noch bei Netflix oder Youtube… und kannst es dir auch nicht immer von anderen erzählen lassen.

Wirklich nicht.

Stattdessen musst du dir angewöhnen, Lehrbücher, Sach- und Fachbücher zu lesen und zu verstehen. Versuch dir die Zeit dafür zu nehmen – es ist die effizienteste und klügste Art zu lernen.

In meinen Bücherlisten findest du zahlreiche Empfehlungen zu verschiedenen Themen.

Aber wenn ich dir nur EIN Buch empfehlen dürfte, dann wäre es „Architektur denken“* von dem renommierten Architekten Peter Zumthor – das kannst du auch entspannt als Vorbereitung aufs Architekturstudium lesen.

8. Hab keine Angst. Weder vorm Modellbau, noch vor Mathe & Physik oder Präsentationen

In meiner letzten Umfrage unter Erstsemestern haben einige erzählt, dass sie vor Studienbeginn Angst vorm Modellbau hatten. Nach den ersten Wochen im Architekturstudium waren sie überrascht, dass Modellbau doch nicht so schlimm ist.

Gleiches gilt natürlich auch für Physik im Architekturstudium oder den Präsentationen, vor denen du keine Angst haben muss. (Lies die verlinkten Beiträge für hilfreiche Tipps für diese Aufgaben!)

Du lernst alles notwendige im Architekturstudium oder durch „Learning-by-doing“. Im Studio/Atelier helfen dir sicher auch die Studierenden höherer Semester, wenn du sie um Hilfe bittest.

Hier im Blog habe ich dir wichtige Tipps zum Modellbau für Ungeübte zusammengestellt. Außerdem findest du auf meiner Pinterest-Seite ein Board mit viel Inspiration für verschiedene Architekturmodell-Bauweisen.

9. Warte nicht darauf, dass andere dich unterrichten

Ganz gleich ob du Architektur oder etwas anderes studierst, ein Studium setzt immer deine Selbstmotivation und dein eigenes Engagement voraus. Wenn du also etwas bestimmtes lernen möchtest, erarbeite es dir im Selbststudium.

Zum Beispiel, wie man besondere Architekturvisualisierungen erstellt, richtig gute Präsentationslayouts erstellt, mit speziellen Materialien Modelle baut, mit ökologischen Baumaterialien arbeitet oder konstruktive Details entwickelt. Was auch immer dich interessiert und vorwärts bringt.

Ein paar Grundlagen wirst du im Architekturstudium lernen, aber nicht alle Tricks und Skills, die man so haben kann. Besorg dir also Fachliteratur (!) oder such dir Profis, von denen du lernen kannst.

10. Geh zu allen Veranstaltungen

Informationen und Wissen tragen zum Erfolg deines Architekturstudiums bei.

Deshalb solltest du zu ALLEN Veranstaltungen gehen, insbesondere zu Einführungs- und Orientierungsveranstaltungen und ersten Vorlesungen und Übungen.

Dort werden bereits zu Beginn alle wichtigen Termine und Ansprechpartner*innen genannt, Kurse vorgestellt und gewählt, der Semesterablauf besprochen, der Zugang zu bestimmten Angeboten (z.B. Studios/Ateliers, Werkstätten, Bibliothek) geklärt, Gruppen für Gruppenarbeiten gebildet und vieles, vieles mehr.

Wenn du das verpasst, hast du die Arschkarte, verpasst den Einstieg ins Studium und niemand wird dir die verpassten Infos nachtragen.

11. Bereite dich auf dein erstes Semester vor

Bereite dich etwas vor, aber genieß auch deine freie Zeit vorm Studium. Lies zum Beispiel meinen Studienführer Architektur, darin beantworte ich alle Fragen, die du sehr wahrscheinlich hast.

Ergänzend dazu empfehle ich dir meine Checkliste mit zahlreichen Tipps zur Vorbereitung aufs Architekturstudium.

Damit du keine wichtigen Aufgaben vergisst und trotzdem entspannt bleibst!

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