Teamarbeit im Architekturstudium | Anett Ring, Architektur-studieren.info

11 Tipps für erfolgreiche Teamarbeit im Architekturstudium

Im Architekturstudium und auch im Berufsalltag als Architekt*in kommst du nicht umher, mit anderen im Team zu arbeiten. Wenn dabei alle Teammitglieder an einem Strang ziehen, könnt ihr Erfolge verbuchen, die für jede*n Einzelne*n nicht möglich gewesen wären.

Projektarbeit im Team kann aber auch extrem anstrengend sein und im Chaos enden. Deshalb erkläre ich dir in diesem Blogbeitrag, wie du den Grundstein für erfolgreiche Teamarbeit im Architekturstudium setzt.

1. Wähle Teammitglieder, die dich ergänzen

Studien belegen, dass heterogene Teams am erfolgreichsten sind, da Inspirationen und Innovationen durch Diversität entstehen. Such dir also Teammitglieder, die deine eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten ergänzen und mit denen du dennoch zwischenmenschlich klar kommst.

Fragt euch als Team: Worin ist jede*r Einzelne gut/nicht gut, was macht ihr gern bzw. überhaupt nicht gern? Decken eure gemeinsamen Fähigkeiten und Interessen das gesamte Aufgabenspektrum ab? Habt ihr eine gleiche oder kompatible Arbeitsmoral? Könnt ihr euch mit der Projektaufgabe identifizieren?

Übrigens: Auch für kreative Entwurfsprojekte erfüllen gut strukturiert arbeitende, analytische Realist*innen und leidenschaftliche „Verkäufer*innen“ wichtige Aufgaben im Team und für das Projekt. Zum Beispiel für Analysen, Konzepte, Organisationen, Strukturelles Arbeiten oder Präsentationen.

2. Verfolgt ein gemeinsames Ziel

Nur wenn ihr auf dasselbe Ziel hinarbeitet, ist eure Teamarbeit erfolgversprechend. Ihr müsst also offen über eure Ziele und den Weg dahin sprechen!

Besprecht außerdem die Rahmenbedingungen jedes einzelnen Teammitglieds: Habt ihr abends und am Wochenende Zeit, um gemeinsam am Projekt zu arbeiten? Oder müsst ihr das Architekturstudium zwischen Kinderbetreuung, drei Nebenjobs und jedes-Wochenende-nach-Hause-fahren jonglieren? Könnt/wollt ihr gemeinsam im Atelier, im Café oder gemeinsam bei jemanden daheim arbeiten?

Seid dabei ehrlich zu den anderen, aber vor allem auch zu euch selbst. Fragt euch, ob und welche Lösungen ihr für Herausforderungen in der Projektarbeit mit einem Team habt. Wo könnt ihr Kompromisse eingehen, die auch über den ganzen Bearbeitungszeitraum okay für euch sind?

3. Verteilt Aufgaben klar

Wenn ihr gemeinsam erfolgreich sein wollt, müsst ihr eine gute Organisationsstruktur finden. Dafür müsst ihr verbindlich festlegen, wer welche Aufgaben übernimmt und bis zu welchem Datum diese fertig sein müssen.

Teilt die Aufgaben so auf, dass jede*r genau das macht, was er/sie am besten kann und genau (!) weiß, was er/sie machen muss. Vergebt Aufgaben nicht doppelt und vergesst keine Teilaufgabe.

Beispiel: Aufgabenverteilung für Architektur-Entwürfe

Für Entwürfe solltet ihr zunächst gemeinsam ein Konzept entwerfen und eine Entscheidung über die Richtung eures Entwurfs treffen. Die dafür notwendigen Analysen könnt ihr vorab aufteilen oder gemeinsam zusammenstellen. Es bietet sich auch an, dass jedes Teammitglied ein paar Vorentwürfe oder Konzeptideen gestaltet, die ihr anschließend ausführlich besprecht, im Brainstorming weiterentwickelt und euch auf einen oder mehrere Richtungen einigt, die ihr weiter verfolgen und verfeinern wollt.

Ihr wisst nicht, wie ihr vorgehen sollt? Schaut euch meine Tipps zum Entwerfen von Architektur an.

Steht der Entwurf, könnt ihr die Visualisierung des Entwurfs, die Aufbereitung der Grundrisse, den Modellbau und die Vorbereitung der Präsentation in eurem Team gut verteilen.

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4. Zeitplanung: Realistisch und mit viel Puffer

Notiert alle wichtigen Termine (z.B. Zwischenpräsentationen, Abgaben, Termine zum Druck) in einem gemeinsamen Kalender, auf den jede*r zu jedem Zeitpunkt Zugriff hat (siehe 7.). 

Legt gemeinsam Meilensteine fest! Also Zwischenstände, die ihr bis zu einem bestimmten Datum erreichen wollt. Denkt an ausreichend Puffer, um auf Unvorhergesehenes reagieren zu können.

Definiert einen realistischen Zeitraum zur Bearbeitung aller Teilaufgaben.

Berücksichtigt auch an all die kleinen Aufgaben, die nebenbei anfallen, aber Zeit in Anspruch nehmen. Zum Beispiel Modellbaumaterial bestellen, Konsultationstermine, Präsentationen zusammenstellen, Präsentationen üben, Termine in der Druckerei/im Copyshop vereinbaren (Grundsätzlich wollen alle Teams auf den letzten Drücker ihre Pläne gedruckt haben!) usw.

Denkt auch daran, Feiertage, andere Studienprojekte und andere Termine in euren Kalender einzutragen, an denen ihr nicht an eurem Projekt arbeiten könnt.

5. Tragt gemeinsam die Verantwortung, vermeidet Konkurrenzkämpfe

Wir haben alle viel Arbeit im Architekturstudium und stehen unter unserem (selbst) auferlegten Erfolgsdruck. Die Aufgaben stapeln sich und die Nächte werden von Woche zu Woche kürzer. Dennoch müsst ihr euch im Team umeinander kümmern und erkennen, wenn jemand Hilfe benötigt. Das heißt, auch wenn ihr die Aufgaben fest verteilt habt, müsst ihr miteinander in Kontakt bleiben und euch bei aufkommenden Problemen gegenseitig unterstützen.

Umgekehrt heißt das übrigens nicht, dass du faulenzen und darauf zählen kannst, dass die anderen das Projekt schon erfolgreich meistern. Einzelne Faulpelze schwächen das Team und verschlechtern das Ergebnis aller.

Aber auch Konkurrenzkämpfe sind – nicht nur innerhalb eines Teams, sondern im gesamten Architekturstudium – fehl am Platz. Deine eigenen Leistungen werden nicht besser, wenn du deine Energie darauf verschwendest, andere klein zu machen.

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6. Sorgt für eine angenehme Zusammenarbeit

Gönnt euch trotz langer Arbeitstage auch gemeinsame Pausen, wie ein gemeinsames Mittag- oder Abendessen in der Mensa, oder – wenn ihr möchtet –auch gemeinsame Freizeit. Tut euch etwas Gutes, in dem ihr euch gegenseitig Aufmerksamkeit schenkt, euch gegenseitig Feedback gebt, lobt und gemeinsam versucht, die gute Stimmung an & neben der Arbeit aufrecht zu erhalten.

Ihr müsst euch nicht lieben und miteinander kuscheln, aber eine für alle angenehme Atmosphäre steigert auch die Leistung jeder/jedes Einzelnen.

6. Organisiert euch gut

Um euch gut zu organisieren könnt ihr aus einer Vielzahl verschiedener kollaborativer Apps und Programme (Groupware) zurückgreifen, die für Teamarbeiten entwickelt wurden.

Meine Favoriten:

  • Software-integrierte Zusammenarbeit an CAD-Dateien nutzen
  • Slack für die Zusammenarbeit in eurer Gruppe (Instant Messaging für Teams), notfalls geht auch WhatsApp
  • Trello für To-Do-Listen und Aufgaben zu festgelegten Terminen (lässt sich in Slack integrieren)
  • Google Kalender für eine gemeinsame Zeitplanung mit Terminen zu Arbeitstreffen, Deadlines und euren Meilensteinen (lässt sich in Slack integrieren)
  • Apple Pages, Tabellen und Keynote (Apple), Microsoft Teams oder Google Docs, Sheets und Presentations für die gemeinsame Arbeit an Texten, Tabellen und Präsentationen
  • Dropbox oder Google Drive für den Austausch und die Sicherung von Daten (legt eine sinnvolle Ordnerstruktur an!)
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Legt vorher fest, wer für die Pflege und Aktualisierung der Apps/Programme zuständig ist. Er/sie legt z.B. die Ordnerstruktur in der Dropbox an, lädt alle Teammitglieder zum gemeinsamen Kalender ein und pflegt diesen auch (!).

8. Kommuniziert ehrlich und transparent

Kommunikation und guter persönlicher Austausch ist der größte Erfolgsfaktor für Teamarbeit! Sorgt dafür, dass ihr im Kontakt bleibt und euch regelmäßig persönlich trefft. Entscheidungen sollten immer gemeinsam gefällt werden. 

Außerdem solltet ihr dafür sorgen, dass sich niemand ausgeschlossen fühlt oder ausgeschlossen wird.

Statt unzähligen Treffen und zahllosen WhatsApp-Nachrichten hat es sich für mich bewährt, ein bis zwei Mal pro Woche zu festen Zeiten mit meinen Teams zusammen zu kommen.

9. Löst Konflikte konstruktiv

Auch wenn ihr unterschiedlicher Meinung seid, solltet ihr respektvoll miteinander umgehen. Bleibt in Konflikten auf der Sachebene und werdet nicht persönlich. Argumentiert mit Fakten und sachbezogenen Hinweisen. Haltet notfalls die Kritik, Ideen und Lösungsmöglichkeiten aller Parteien fest, schlaft eine Nacht darüber und löst den Konflikt zu einem späteren Zeitpunkt in Ruhe.

Übrigens: Es kommt häufig zu Konflikten, wenn die gemeinsamen Ziele nicht klar sind oder die Aufgaben nicht ungerecht oder uneindeutig verteilt sind (siehe 2. und 3.). Auch unnötiger Konkurrenzdruck führt oft zu Unruhe im Team (siehe 5.).

10. Geh Kompromisse ein

Gehe Kompromisse ein und achte darauf, dass andere das ebenfalls tun. Denke darüber nach, welche Kompromisse du eingehen kannst und wo deine Grenzen liegen. Gute, sachlich vorgetragene Argumente sind außerdem hilfreich, wenn du deine Teammitglieder von deinem Standpunkt überzeugen möchtest.

11. Feiert Erfolge

Erntet die Lorbeeren gemeinsam und spielt euch nicht unnötig in den Mittelpunkt! Alle Erfolge die ihr erreicht, habt ihr gemeinsam erlangt. Feiert sie gemeinsam mit einer Party, einer riesigen Familienpizza oder was auch immer euch allen Freude bereitet!

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