Architektur zeichnen: Technisches Zeichnen Linienarten und Linienbreiten | © Anett Ring, Architektur-studieren.info

Technisches Zeichnen: Linienarten und Linienbreiten

Warum gibt es verschiedene Linienarten und Linienbreiten?

Im ersten Blogbeitrag dieser Serie – „Einführung ins technische Zeichnen“ – habe ich dir bereits die Arbeitsmittel und damit auch die Stifte fürs Technische Zeichnen vorgestellt. Doch warum benötigst du Stifte in unterschiedlichen Stärken?
In technischen Architekturzeichnungen haben verschiedene Linienarten, Linienbreiten und Linienfarben eine klare Bedeutung. Sie sollen die Technische Zeichnung einfacher lesbar gestalten.

Die Anwendung dieser Linienarten und -Breiten ist in der DIN 1356-1 und der DIN ISO 128-23 genormt.

Welche Linienbreiten gibt es?

Die Linienbreite wird anhand des Maßstabs der Zeichnung ausgewählt. Wichtige und sichtbare Elemente sind grundsätzlich mit dickeren Linien versehen als verdeckte oder angedeutete Elemente. Die wichtigsten Linienbreiten für technische Architekturzeichnungen sind 0,18 mm, 0,25 mm, 0,35 mm, 0,5 mm und 0,7 mm.

Anwendung der verschiedenen Linienarten und Linienbreiten

   Linienbreiten (in mm)  in Abhängigkeit vom Maßstab der Zeichnung
 LinienartAnwendung≤ 1:100≥ 1:50
1

Volllinie, schmal

Maß-, Maßhilfs- und Hinweislinien;

Scharffuren;
Begrenzung von Aussschnittdarstellungen (Detailkreis);
vereinfachte Darstellungen z.B. auch wiederkehrender Elemente;

0,250,35
2

Volllinie, breit

Begrenzung von geschnittenen Flächen und Bauteilen0,51,0
3

Volllinie, breit

Sichtbare Kanten von Bauteilen0,350,5
4

Strichlinie, schmal

Verdeckte Kanten, verdeckte Umrisse0,350,5
5

Strichpunktlinie, schmal

Mittellinien, Symmetrielinien, Achsen, Rasterlinien;
Teilkreis(durchmesser)
0,250,35
6

Strichpunktlinie, breit

Schnittlinien und Schnittverläufe;
Kennzeichnung von begrenzten Bereichen (z.B. Oberflächenbehandlungen)
0,51,0
7

Punktlinie

Bauteile vor oder über der Schnittebene0,350,5
8

Freihandlinie

Schraffur Schnittfläche Holz0,250,35

Die Linien werden hier aus technischen Gründen nicht in der richtigen Linienbreite dargestellt.

Lifehacks & Tipps fürs Zeichnen von Linien mit Tusche und Bleistift

Alle Materialempfehlungen findest du im ersten Blogbeitrag verlinkt.

  • Halte deinen Stift immer senkrecht, um gleichmäßig breite Linien zu zeichnen.
  • Wenn du Rapidographen verwendest, musst du diese regelmäßig pflegen. Besonders der 0,18 mm-Tuschestift trocknet schnell ein. Nimm dazu den Stift auseinander und spüle ihn mit sauberen Wasser durch. Falls er schon eingetrocknet ist, kannst du ihn eventuell retten, indem du die Spitze in warmes Wasser einlegst.
  • Transparentpapier mit min. 90 g/m² verzeiht Fehler besser als weißer Zeichenkarton. Mattes Transparentpapier verwendest du für Bleistiftzeichnungen, glattes Transparentpapier für Zeichnungen mit Tusche.
  • Zum Radieren benutzt du einen Glasradierer (Tusche) bzw. einen dünnen Radierstift (Bleistift). Nach dem Radieren wartest du kurz, bis die anderen Linien durchgetrocknet sind, bevor du den Radierstaub mit einem Zeichenbesen vorsichtig wegfegst.
  • Beim Radieren ist Vorsicht geboten, da schnell Löcher im Transparentpapier entstehen.
  • Ja, verwende einen Zeichenbesen: Benutze niemals deine Finger und puste auch nicht über deine Zeichnungen. Das Fett deiner Haut/deiner Finger führt dazu, dass die Tusche nicht mehr auf dem Papier haftet. Beim Pusten kann Spucke deine Zeichnung nicht-korrigierbar ruinieren.
  • Verwende nur Lineale mit unbeschädigter Kante. Benutze deine Zeichenlineale nicht zum Schneiden beim Modellbau (dafür gibt es Schneidelineale mit Fingerschutz und Stahlkante).
  • Lifehack: Deine Lineale lassen deine Linien verschmieren? Klebe ein paar Schichten Malerkrepp so unter dein Lineal, das es gleichmäßig mehr Abstand zum Papier bekommt. Klebe das Krepp aber nicht an den Rand des Lineals, sondern halte min. 1/2 cm Abstand!)

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