Ein Stummfilm von 1927 als Filmtipp über Architektur? Na klar!
Metropolis handelt von einer Zweiklassengesellschaft in einer Großstadt der Zukunft. Der Film ist nicht nur der erste Science-Fiction-Film, sondern zählt auch zum UNESCO Weltdokumentenerbe. Zudem war er der teuerste deutsche Film in der Zeit der Weimarer Republik, was unter anderem auch an der Filmarchitektur, also der aufwendig gestalteten Kulisse, lag. Diese lehnt sich an die Kunstrichtung des Expressionismus an. Regisseur Fritz Lang soll zugegeben haben, dass er mehr an der Darstellung von Architektur interessiert war, als an der gesellschaftskritischen Aussage des Films.
In den 1920ern und 1930 zeitgenössische Architekturentwürfe inspirierten Fritz Lang und seine damalige Frau zur Gestaltung der Kulissen. So sollen Entwürfe für den Architekturwettbewerb „Hochhaus am Bahnhof Friedrichstraße, Berlin“ (besser bekannt als „Spreedreieck“; 1922) oder der Entwurf von Erich Mendelsohn zur Neugestaltung des Verlagshauses Rudolf Mosse (Berlin, 1923) als Vorbilder gedient haben. Die Kulisse ist geprägt durch zahlreiche, empor strebende Wolkenkratzer, die je nach Gesellschaft unterschiedlich ausgestaltet wurden. Die Gebäude der Oberschicht („Klub der Söhne“) waren „prunkvoll“ dekoriert, jene der Unterschicht minimalistisch.
Verrücktes Detail: Fritz Lang hat für den Film Metropolis ein Bildtelefon ersponnen. Das circa 10 Jahre später tatsächlich Realität wurde und – in seiner Weiterentwicklung – als Smartphone aus unserer heutigen Kommunikation kaum noch wegzudenken ist.
Trailer (OmU)
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Willst du dir die Metropolis anschauen?
Der Film läuft regelmäßig in den unterschiedlichsten Kinos (meist Programmkinos). Metropolis gibt es auch als unterschiedliche DVD-Packs, zum Beispiel als Special Edition mit dem verloren-geglaubten Material*, oder bei Netflix im Stream.
Regie: Fritz Lang